Roadtrip in Spanien entlang der Atlantikküste
Reiseführer
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Stellen Sie sich vor, Sie fahren kilometerweit auf malerischen Straßen entlang der Atlantikküste, halten in Fischereihäfen und charmanten Städten, und steigen von Zeit zu Zeit auf eine Fähre, um Ihre Erkundungstour fortzusetzen. Die Nordwestküste Spaniens ermöglicht Ihnen genau das. Von den wilden Rías Baixas in Galizien über die Klippen Asturiens bis hin zu den goldenen Stränden Kantabriens verbindet dieser Roadtrip spektakuläre Landschaften, charmante Dörfer und die Freiheit, mit Fähren zu Inseln und internationalen Reisezielen zu fahren. In diesem Reiseführer zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Route entlang der Nordwestküste Spaniens planen und jeden Zwischenstopp optimal nutzen.
Spanien ist das ganze Jahr über wunderschön, aber die beste Zeit für einen Roadtrip ist in der Regel zwischen Mai und September, wenn das Wetter verlässlicher ist und die Tage länger werden. Im Frühling und Frühherbst gibt es weniger Touristen und die Preise sind niedriger, während im Sommer Hochsaison ist und dann wirklich alle Attraktionen geöffnet sind und Fährverbindungen fahren. Zu dieser Zeit empfehlen wir, dass Sie sowohl Unterkünfte als auch Fährtickets am besten im Voraus reservieren.
Um die Region in Ruhe zu erkunden, sollten Sie idealerweise zwischen 7 und 10 Tage einplanen. Eine einwöchige Reise ermöglicht es Ihnen, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besuchen, während Sie bei einer 10-tägigen Reise ruhigere Zwischenstopps und Ausflüge einplanen können. Wenn Sie weniger Zeit haben, können Sie sich bei einem 4- oder 5-tägigen Kurzurlaub auf eine einzige Region konzentrieren.
Die Straßen an der Nordwestküste können in einigen Abschnitten eng und kurvenreich sein. Fahren Sie vorsichtig, insbesondere in der Nähe von Klippen und an nebligen Tagen, und nehmen Sie sich die Zeit, an Aussichtspunkten, Stränden und kleinen Dörfern anzuhalten.
Beginnen Sie Ihren Roadtrip in Galizien und erkunden Sie die Meeresbuchten Rías Baixas, die für ihr ruhiges Wasser, ihre feinen Sandstrände und ihre Albariño-Weinberge bekannt sind. Ein erster Zwischenstopp lohnt sich in Combarro mit den Getreidespeichern am Meer und in O Grove, um frische Meeresfrüchte zu probieren. Verpassen sollten Sie auf keinen Fall Santiago de Compostela, Endpunkt des Jakobswegs und historisches Juwel, das zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Der jahrtausendealte Weg, der von Pilgern aus aller Welt begangen wird, umfasst verschiedene Routen, die die Halbinsel durchqueren, wie den Camino Francés oder den Camino Portugués. Es ist ein wirklich unvergessliches Erlebnis voller Symbolik und Emotionen, einige Abschnitte selbst zurückzulegen oder die Plaza del Obradoiro zu besuchen, um die Ankunft der Pilger zu beobachten. Weiter nördlich beeindruckt die Costa da Morte mit ihren steilen Klippen und legendären Leuchttürmen.
Gen Osten überrascht Asturien mit seiner Costa Verde, wo das Grün der Berge mit dem Blau des Meeres verschmilzt. Besuchen Sie Cudillero, ein Fischerdorf mit bunten Häusern, und Llanes mit seiner Altstadt sowie der Promenade San Pedro entlang der Klippen. Für Wasserratten sind die Strände von Rodiles und San Antolín ideal zum Surfen oder Paddeln. In Gijón können Sie sich über Fährverbindungen nach England informieren; eine spannende Möglichkeit, Ihre Reise fortzusetzen.
Wenn Sie nach Kantabrien kommen, sollten Sie in jedem Fall Halt in San Vicente de la Barquera machen, einem Fischerdorf mit Blick auf den Naturpark Oyambre. Etwas weiter in Comillas gibt es Gaudís Capricho und andere architektonische Juwelen zu bewundern. Der perfekte Abschluss ist dann Santander, wo es Stadtstrände, eine elegante Strandpromenade und ein lebhaftes kulturelles Leben gibt. Von seinem Hafen aus können Sie Fähren zu Zielen wie Plymouth oder Portsmouth nehmen, was Ihnen die Möglichkeit bietet, Ihr Abenteuer auf britischem Boden fortzusetzen.
Wenn Sie noch etwas Zeit haben, können Sie die Grenze nach Nordportugal überqueren und Viana do Castelo mit seinem beeindruckenden Heiligtum auf einem Hügel besuchen. Auch Porto bietet sich an, das für seine Weine und seine zum Weltkulturerbe erklärte Altstadt bekannt ist.
Wenn Ihr Roadtrip in Spanien Sie nach Vigo oder in die Rías Baixas führt, sollten Sie einen Tagesausflug mit der Fähre zu den Cíes-Inseln oder zur Insel Ons in Erwägung ziehen. Die Überfahrten sind kurz und ideal, um Strand, Wandern und Schnorcheln im Nationalpark Marítimo-Terrestre das Illas Atlánticas zu kombinieren. In der Hochsaison ist eine vorherige Genehmigung erforderlich und die Plätze können schnell ausgebucht sein, daher sollten Sie auf jeden Fall im Voraus reservieren.
Für alle, die ihr Abenteuer über Spanien hinaus fortsetzen möchten, bietet der Hafen von Santander direkte Fährverbindungen nach Portsmouth und Plymouth mit Platz für PKW und Wohnmobil. Weiter östlich gibt es von Bilbao aus ebenfalls Verbindungen nach Portsmouth. Die voll ausgestatteten Fähren bieten auf diesen langen Überfahrten Kabinen, Verpflegung und ein Außendeck, von dem aus Sie die Sicht auf die Weiten des Atlantik genießen können.
Die Nordwestküste Spaniens bietet eine große Auswahl an Unterkünften, die mehr als nur funktional sind: Hier gehört das Übernachten zum Erlebnis dazu. In den Rías Baixas stechen Boutique-Hotels wie die in O Grove oder Sanxenxo hervor, die Zimmer mit Meerblick und Terrassen anbieten, auf denen man beim Frühstück dem Rauschen der Wellen lauschen kann. An der Costa da Morte gibt es einige renovierte Landhäuser in der Nähe von Leuchttürmen und Klippen. In Asturien ermöglichen ländliche Unterkünfte in der Nähe von Stränden wie Torimbia oder Cuevas del Mar eine Kombination aus Erholung und Natur, während in Kantabrien familiengeführte Gasthäuser wie die in San Vicente de la Barquera einen herzlichen Empfang und Frühstück mit hausgemachten Produkten bieten.
Reisende mit Wohnmobilen oder Wohnwagen finden gut ausgestattete Campingplätze und Übernachtungsplätze mit herrlicher Aussicht. In Galizien bietet der Campingplatz auf den Cíes-Inseln (nur saisonal geöffnet) ein einzigartiges Erlebnis, da man mitten in einem Nationalpark übernachten kann. In Asturien haben Orte wie Ribadesella und Llanes bewachte Stellplätze und direkten Zugang zu Stränden. Kantabrien verfügt über Campingplätze wie den von Oyambre mit Blick auf das Meer und die Picos de Europa. Denken Sie daran, dass viele Küstenorte ihre eigenen Regeln zum Parken von Wohnmobilen haben. Informieren Sie sich daher vorab und reservieren Sie Ihren Platz vor allem in der Hochsaison rechtzeitig.
Galizien empfängt Sie mit aromatischem Tintenfisch, hausgemachten Empanadas und frisch von den Klippen gesammelten Entenmuscheln. Die Albariño-Route in Cambados ist perfekt, um Weintourismus und Gastronomie zu verbinden. Und in Asturien sind die Bohnensuppe Fabada Asturiana, der natürliche Apfelwein Sidra Naturale und frischer Fisch wie Pixín (Seeteufel) oder Bonito (Thunfisch) ein Muss.
Bitte halten Sie sich an die Vorschriften für Naturschutzgebiete, hinterlassen Sie keinen Müll und bleiben Sie bei Wanderungen auf den markierten Wegen. Minimieren Sie außerdem den Gebrauch von Plastik, indem Sie z. B. Ihre eigenen wiederverwendbaren Flaschen und Stofftaschen mitnehmen. Und wenn Sie kleinere Dörfer besuchen, unterstützen Sie lokale Restaurants und Geschäfte.
Ein Roadtrip entlang Spaniens Atlantikküste ist viel mehr als nur eine Reise: Es ist ein Eintauchen in wilde Landschaften, geschichtsträchtige Fischerdörfer und eine Gastronomie, die man mit allen Sinnen genießen kann. Und wenn man dem Abenteuer auf der Straße noch die Magie einer Fährfahrt hinzufügt, erweitert sich der Horizont umso mehr. Ob Sie ruhige Strände, Wanderwege entlang der Steilküste, authentische gastronomische Erlebnisse oder den Nervenkitzel des Segelns suchen, dieser Roadtrip hat alles zu bieten. Wählen Sie Ihren Ausgangspunkt, planen Sie Ihre Zwischenstopps und lassen Sie das Meer den Rhythmus Ihrer Reise bestimmen.