Barrierefreies Reisen mit der Fähre: So planen, boarden und genießen Sie Ihre Fährfahrt

Fähren gehören zu den flexibelsten und angenehmsten Verkehrsmitteln. Besonders für Menschen, die barrierefrei reisen möchten, bieten die modernen Terminals und Schiffe ideale Möglichkeiten, um das Reiseerlebnis so reibungslos und positiv wie möglich zu gestalten. Viele moderne Fährgesellschaften arbeiten kontinuierlich daran, ihre Barrierefreiheit zu verbessern. Dieser Leitfaden zeigt Schritt für Schritt, wie die Reiseplanung gelingt, welche Angebote zur Verfügung stehen und wie unterschiedlichste Bedürfnisse berücksichtigt werden können.

Was ist Barrierefreiheit?

Meistens wird das Wort Barrierefreiheit im Zusammenhang mit eingeschränkter Mobilität genutzt. Das können zum Beispiel Personen sein, die einen Rollstuhl oder eine Mobilitätshilfe nutzen oder anderweitig in ihrer Fortbewegung Unterstützung benötigen. Barrierefreies Reisen ist jedoch auch ein wichtiges Thema für Menschen mit eingeschränktem Seh- und/oder Hörvermögen, einer geistigen Behinderung, lebensbedrohlichen Allergien oder einer nicht direkt erkennbaren Einschränkung.

Barrierefreiheit bedeutet dementsprechend, dass an den Fährterminals und an Bord der Fähren Einrichtungen für alle Fahrgäste vorhanden sind, und dass Fährgesellschaften Anpassungen vor- und Wünsche entgegennehmen können, damit jeder Passagier ein positives Erlebnis hat.

Vor Reiseantritt: Vorbereitung und Buchung

Der wichtigste Schritt beim barrierefreien Reisen ist die Vorbereitung. Je früher Sie Ihre benötigte Sonderhilfe anmelden, desto besser kann man sich um Ihre Wünsche bemühen. Schauen Sie dafür auf die Anbieterinformationen und überprüfen Sie, ob es ggf. Fristen zur Anmeldung der Sonderhilfe gibt – grundsätzlich sollten es mind. 48 bis 72 Stunden vor Abfahrt sein, aber je mehr Zeit Sie der Fährgesellschaft geben, desto besser.

Eingeschränkte Mobilität

Wenn Sie Ihre Fährverbindung über Direct Ferries buchen, können Sie für Reisen bei manchen Fährgesellschaften schon beim Buchungsprozess angeben, dass Sie in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Klicken Sie dazu in unserem Preisfinder auf die Schaltfläche „Passagiere“:
 

Und wählen Sie dann, falls möglich, die Option „Rollstuhlfahrer“:

Mitbringen eines Blindenhundes

Ebenso können Sie bei der Buchung bereits die Mitnahme eines Blindenhundes anmelden. Klicken Sie dafür auf die Schaltfläche „Haustiere“:

Und wählen Sie dann die Option „Blindenhund“:

Sind die Optionen „Rollstuhlfahrer“ und/oder „Blindenhund“ nicht vorhanden oder Sie möchten sich lieber mit uns in Verbindung setzen, melden Sie sich unter diesem Link gern bei unserem Kundenservice. Im Formular sollte die obige Schaltfläche („Ich möchte eine Buchung vornehmen“) bereits angeklickt sein; achten Sie bitte darauf, dass Sie unter der Frage „Womit können wir Ihnen helfen?“ die Option „Besondere Hilfeleistungen an Bord“ auswählen:

Auch wenn Sie Ihre Buchung bereits vorgenommen und nun Fragen zur Barrierefreiheit haben, können Sie sich bei uns melden. Nutzen Sie dafür diesen Link. Im Formular sollte die obige Schaltfläche („Ich habe bereits eine Buchung“) bereits angeklickt sein; achten Sie bitte darauf, dass Sie unter der Frage „Womit können wir Ihnen helfen?“ die Option „Besondere Hilfeleistungen an Bord“ auswählen:

Bitte teilen Sie uns in jedem Fall so viele Details wie möglich mit, damit wir Ihnen bestmöglich helfen können.

Besonderheiten bei Buchungen mit Fahrzeugen

Viele Fähren verfügen über Aufzüge, die zwischen dem Fahrzeugdeck und dem Passagierdeck fahren. Wenn Sie mit einem Fahrzeug reisen und möglichst nah an den Aufzügen parken möchten, teilen Sie uns dies bitte so früh wie möglich mit. Bitte geben Sie auch alle relevanten Details zu Ihrem Fahrzeug an, falls dieses beispielsweise behindertengerecht umgebaut ist.

Benachrichtigungen bei Allergien

Die oben verlinkten Kontaktformulare können Sie natürlich auch nutzen, wenn Sie uns im Voraus über weitere benötigte Unterstützung informieren möchten. Dazu zählen z. B. auch Lebensmittelallergien oder Unverträglichkeiten, unter denen Sie leiden. Nicht nur, wenn Sie ein Gericht in einem der Bord-Restaurants vorbestellen, sollten Sie unserem Kundenservice oder der Fährgesellschaft unbedingt so lange wie möglich im Voraus über Ihre Einschränkungen Bescheid geben. So können Vorkehrungen mit ausreichend Zeit getroffen werden, wie beispielsweise eine separate Zubereitung Ihres Menüs oder eine Durchsage an Bord, um andere Passagiere zu informieren und so den Verzehr des Allergens zu vermeiden.

Barrierefreie Einrichtungen an den Fährterminals

Vor allem große und vielbeschäftigte Fährterminals verfügen generell über ein barrierefreies Design. Das beginnt bei einem treppenlosen Eingang, z. B. mit Rampen oder Aufzügen, Schildern mit großer Beschriftung und/oder Schildern in Blindenschrift, und beinhaltet ebenso Einrichtungen wie behindertengerechte Waschräume und spezielle Wartebereiche. Zusätzlich gibt es bei vielen modernen Terminals Behindertenparkplätze direkt am Eingang.

Geben Sie bei Ihrer Ankunft einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin am Fährterminal Bescheid, dass Sie Hilfe benötigen oder bereits im Voraus Absprachen getroffen haben. Das Personal kann Ihnen bei der Orientierung im Terminal helfen, Sie zum Boarding begleiten oder Hilfe beim Tragen Ihres Gepäcks organisieren.

Manche Häfen verfügen über eigene Rollstühle, die Sie am Terminal nutzen können. Diese müssen aber in den meisten Fällen am Hafen verbleiben. Wir empfehlen daher, dass Sie Ihren eigenen Rollstuhl oder Mobilitätshilfe nutzen.

Unterstützung beim Ein- und Ausstieg

Manche Fährgesellschaften bieten die Option des Priority Boarding, mit dem Menschen mit speziellen Bedürfnissen zuerst und in aller Ruhe auf die Fähre steigen dürfen. Dafür stehen in der Regel Rampen oder flache Übergänge zur Verfügung. Ebenso kann Ihnen das Terminal- und Bordpersonal beim Einsteigen behilflich sein und Ihre Mobilitätshilfen sicher an Bord bringen.

Gleiches gilt natürlich auch beim Verlassen des Schiffes. Je nach Regelung können Sie dort zuerst oder zuletzt von Bord gehen und erhalten Unterstützung beim Übergang von der Fähre an Land. Dort werden Sie dann vom Bodenpersonal in Empfang genommen oder können Ihre Weiterreise allein fortsetzen.

Barrierefreies Erlebnis an Bord der Fähre

Neben Aufzügen zwischen dem Fahrzeug- und dem Passagierdeck gibt es an Bord vieler Fähren auch Aufzüge zwischen den Passagierdecks sowie weitere barrierefreie Einrichtungen. Dazu gehören beispielsweise besondere Aufenthaltsbereiche für Menschen mit Rollstuhl oder Gehhilfen und ihrer Begleitung (Begleitperson oder Assistenzhund) oder rollstuhlgerechte Kabinen mit besonders breiten Türen und tiefen Betten.

Geschultes Personal kann ebenfalls behilflich sein, dass Sie sich an Bord zurechtfinden. Es kann Sie auf barrierefreie Bereiche und Waschräume hinweisen, Ihnen eine generelle Orientierungshilfe an Bord geben und Ihnen bei Fragen und Anliegen zur Seite stehen.

Das gilt zum Beispiel auch für Notfall- oder außergewöhnliche Situationen wie starken Wellengang. Hier kann Ihnen das Team behilflich sein, an Bord sicher zu bleiben, vor allem, wenn Sie eine Mobilitätshilfe nutzen oder anderweitig körperlich eingeschränkt sind. Melden Sie sich bitte immer beim Personal, wenn irgendetwas ist – kein Anliegen ist zu groß oder klein.

Checkliste: Das sollte auf keinen Fall fehlen

Natürlich wissen Sie am besten, welche Dinge Sie bei Ihrer Reise unbedingt brauchen. Hier geben wir Ihnen eine allgemeine Liste an Dingen, die die Fährfahrt angenehm und stressfrei machen.

• Eigene Mobilitätshilfe
• Ladekabel o.ä. für elektronische Mobilitätshilfen
• Leicht auffindbare Kontaktinformationen und Anweisungen für den Notfall
• Medikamente und ärztliche Bescheinigungen sowie andere relevante Ausweisdokumente, ebenfalls leicht auffindbar
• Wenn Sie einen Blinden- oder Assistenzhund dabei haben: Zertifikat (z. B. von Assistance Dogs International oder der International Guide Dogs Federation), Kennzeichnung für die Leine oder das Geschirr sowie weitere benötigte Nachweise je nach Reiseziel (z. B. Impfausweis)
• Ausgedruckte Tickets und ggf. vorherige Kommunikation/Absprachen mit der Fährgesellschaft

Barrierefreie Fähren: 3 Beispiele für barrierefreies Reisen in Europa

Nützliche Links

• FAQS: Häufig gestellte Fragen
• Unsere Hilfeseite: Reisen mit besonderer Unterstützung

Barrierefreies Reisen mit der Fähre ist heute leichter denn je. Mit guter Vorbereitung, den richtigen Informationen und ausreichender Kommunikation können Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen eine sichere, selbstbestimmte und angenehme Überfahrt genießen. Nutzen Sie unseren Preisfinder und buchen Sie Ihre nächste Fährreise, egal mit welchen Bedürfnissen!